Ab Ende Juli 2023 greift der End of Life (EOL) Support für Shopware 5. Das bedeutet, dass die Software nicht weiterentwickelt wird und nur noch Bugfixes und Sicherheitsupdates geliefert werden. Angefangen hat alles vor 23 Jahren als der damals 16-jährige technikbegeisterte Stefan Hamann die Agentur Hamann Media GmbH gründete. Hat die Firma vorerst seinen Kunden in jeglichen Internet- und Technikbelangen geholfen, kam 2003 der Auftrag, der alles verändern sollte. Für die Website www.arktis.de sollte ein individuelles Shopsystem entwickelt werden – daraus entstand schließlich das heute weit verbreitete Shopware. Aus der Hamann Media GmbH ist schließlich die Shopware AG hervorgegangen.
Seitdem hat sich das System stetig weiterentwickelt. Seit dem 27. April 2015 läuft Shopware auf der 5er Version. Diese wird jedoch nur noch bis Ende Juli 2024 unterstützt. Das heißt, dass es danach keine Bug-Fixes und Sicherheitsupdates geben wird. So müssen eine Vielzahl an Shopbetreibern die Umstellung auf Shopware 6 planen, um die Sicherheit Ihrer Kundendaten beim Einkauf weiterhin gewährleisten zu können. Doch gänzlich in Panik verfallen muss noch niemand: nach dem Auslaufen nächsten Juli wird savefive Shopware 5 übernehmen und Long Term Support (LTS) anbieten. Doch Achtung: hier wird neu abgerechnet - auf Basis des Shop Umsatzes.
Shopware 5 und 6 – eine Gegenüberstellung
Nach fast 5 Jahren Shopware 5 wurde am 15.01.2020 Shopware 6.1 veröffentlicht. Damit brachte Shopware ein gänzlich neues Shopsystem auf den Markt. Waren Backend und Frontend in Shopware 5 noch fest verknüpft, ermöglicht der API-First Ansatz die Trennung und somit auch das Splitting auf unterschiedliche Server zu Gunsten der Performance. Ein weiterer Vorteil besteht in Möglichkeit für headless Commerce, also mehrere Verkaufskanäle flexibel anzubinden. Somit ist die Ausspielung der gepflegten Produkte und Daten nicht auf den eigenen Online Shop beschränkt, sondern es können beispielsweise Anbindungen zu Vergleichsportalen oder auch Social-Shopping-Kanälen aufgebaut werden.
Basierte das Backend der 5er Version auf ExtJS wurde Shopware 6 auf dem Framework Vue.js entwickelt. Das neue Backend ist zudem responsiv und Änderungen lassen sich nutzerfreundlich auch auf mobilen Endgeräten vornehmen. Auch bezüglich der Template-Engine gab es einen Wechsel: lief das nun auslaufende 5er System auf Smarty, wird für Shopware 6 Twig verwendet.
Neu ist zudem die engere Verknüpfung von Produkten und Inhalten durch die „Erlebniswelten“. Hier hat Shopware einen eigenen Pagebuilder integriert, sodass Kategorie-, Produkt,- Shop- und Landingpages auch ohne Programmierkenntnisse individueller gestaltet werden können.
Nutzerdaten
Das Einzelhandelsinstitut EHI gab in ihrer Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“ bekannt, dass 12,2 Prozent der Top-1.000 Onlineshops in Deutschland (nach Netto-E-Commerce-Umsatz) Shopware nutzen. Damit lösen die Brüder Hamann erstmals den bis dahin führenden Anbieter Magento ab – jetzt mit 11,8 Prozent an zweiter Stelle.
Laut der Shopware Händler Jahresumfrage 2020 nutzte die knappe Mehrheit der Befragten noch Shopware 5 (52 %). Bereits 34 % der Befragten nutzten bereits das neue Shopsystem Shopware 6.
Ist die Entscheidung gefallen von Shopware 5 zu Shopware 6 zu wechseln, ist der Arbeitsaufwand, der dahinter steht nicht zu unterschätzen. Zu beachten ist, dass die Umstellung kein Update ist, sondern der Wechsel auf ein komplett neues System und somit die Hilfe eines Entwicklers angebracht ist, um Datenverlust zu vermeiden und die volle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
Quellen
https://www.shopware.com/de/unternehmen/story/
https://www.shopware.com/de/news/shopware-5-so-geht-es-weiter/
https://forum.shopware.com/t/safefive-support-fuer-sw5-nach-2024-fragen-und-antworten/98203/32
https://www.ehi.org/presse/e-commerce-2021-zeit-des-wachstums/
https://www.shopware.com/de/news/die-shopware-haendler-jahresumfrage-das-sind-die-ergebnisse/
