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15.12.2022

Serifenschriften

Serifenschriften

Grafiker und Illustratoren sehen sich täglich einer Fülle von verschiedenen Schriftarten gegenüber. Diese große Menge an Schriften lässt sich anhand von Serifen, oder eben dem Fehlen dieser, kategorisieren. So kann fast jede Schrift entweder den Serifenschriften (Antiqua) oder den Serifenlosen-Schriften (Grotesk) zugeordnet werden. Zu den wohl bekanntesten Antiqua-Schriften gehören Times New Roman und Garamond. Helvetica und Arial sind hingegen weit verbreitete Vertreter der Grotesken.

Die Annahme, dass Serifen in der Antike beim Meißeln von Schriftzügen entstanden sind, hält sich wacker – bewiesen ist sie jedoch nicht. Ein zweiter Erklärungsansatz sieht die Entstehung in ihrer Ästhetik. Im 15. Jahrhundert wurden die Serifen von der Letternarchitektur lateinischer Buchstaben übernommen. Sans Serif (serifenlose Schriftarten) wurden hingegen erst Anfang des 19. Jahrhunderts vermehrt entwickelt und verwendet.

Doch was genau ist nun eine Serife? Als Serife, oder auch Füßchen, wird der Querstrich am Ende eines Buchstabens genannt, welcher entgegen der Grundrichtung verläuft. Dabei ist Serife jedoch nicht gleich Serife – sie variieren in Position, Stärke, Rundung und Größe.

Arten & Formen von Serifen

Serifen können grob in fünf verschiedenen Arten unterteilt werden: Dachserifen, Kopfserifen, Standserifen, Abschlussserifen und Querserifen. Es gibt jedoch noch zahlreiche weitere Begrifflichkeiten zur Beschreibung von Aussehen und Position dieser Buchstabenerweiterungen.

Wie nach ihrer Position werden die „Füßchen“ auch nach ihrer Form grob in fünf Kategorien unterschieden: die Venezianische Renaissance-Antiqua, die Französische Renaissance-Antiqua, die Barock-Antiqua (auch Vorklassizistische genannt), die Klassizistische Antiqua und abschließend Egyptienne, die sich noch weiter aufschlüsseln lässt. Entlang dieser Aufzählung nimmt die Rundung der Serifen ab. Während die Venezianische Renaissance-Antiqua an der Serifenunterkante konkav geformt und allgemein eher stark abgerundet ist, zeichnet sich die Französische durch eine leicht gekrümmte Unterkante und seichtere Rundungen aus. Die Barock- und die Klassizistische Antiqua weisen eine gerade Unterkante auf, wobei die Klassizistische auch in Serifenkehle und -übergang eckig ist. Die Serifen der Egyptiennes, auch Slab Serif genannt, sind, wie die der Klassizistischen Antiqua, eckig – ihr Stärke orientiert sich jedoch an der der Buchstaben. So gelten die Schriften dieser Schriftklasse als wuchtig und recht schwer zu lesen.

Die in der obigen Visualisierung verwendete Schriftart „Caladea“ gehört übrigens zu den Vorklassizischtischen-Antiqua, erkennbar an der flachen Unterkante und der gebogenen Serifenkehle.

Doch nicht nur das Vorhandensein der kleinen Striche unterscheidet Serifenlose und Serifenschriften, sie werden wirken zudem anders und werden verschieden eingesetzt.

Verwendung

Serifenschriften haben den Ruf, gut lesbar zu sein und den Lesefluss zu unterstützen. Besonders bei gedruckten Texten in kleiner Schriftgröße helfen Serifen bei der Erkennung der Buchstaben. Während dies auf dem Papier stimmen mag, sieht es im Digitalen anders aus. Hier haben auf den kleinen Bildschirmen die serifenlosen Schriften in Sachen Lesbarkeit die Nase vorn. Neben der Funktionalität sind die Ästhetik und Wirkung weitere Aspekte, welche bei der Schriftauswahl berücksichtigt werden sollten. Serifenlose Schriftarten wirken eher distanziert, modern und minimalistisch. Schriften mit Serifen hingegen lebendiger, klassisch und altertümlich. Welche Schriftart wo am besten wirkt und lesbar ist, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen, da einige Faktoren darauf Einfluss nehmen. Parameter wie das Trägermedium bzw. -material, die Letternarchitektur sowie der Lichteinfall können die Wirkung von typografischen Elementen beeinflussen.

Wer sich tiefer in Typologie und Serifen einlesen möchte, wird hier fündig: https://www.typolexikon.de

Quellen

https://www.onlineprinters.de/magazin/serifen/

https://www.adobe.com/de/creativecloud/design/discover/serif-vs-sans-serif.html

https://www.typolexikon.de/serife/

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