Zahlreiche global agierende Anbieter wie Netflix, Meta und auch Amazon machen sich die Vorteile von CDNs zu Nutze. Allgemein erfreuen sich solche Netzwerke immer größerer Beliebtheit, doch was steckt nun hinter der Abbreviation?
CDN ist ein Akronym und steht für Content Delivery Network oder Content Distribution Network. Darunter wird allgemein ein Netzwerk bestehend aus verschieden, geografisch verteilten Servern verstanden. Erstmals im Jahr 1998 vom US-Amerikanischen Technologie-Unternehmen Akamai eingeführt, sollen mit der Implementierung eines CDN Ausfallquoten sowie Ladezeit reduziert und die Sicherheit der entsprechenden Website verbessert werden. Das indische Marktforschungsinstitut Mordor Intelligence erwartet ein jährliches Marktwachstum für Content Delivery Networks von 16,30 % bis 2029. Bereits jetzt wird der Marktwert von CDNs auf knappe 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Funktionsweise eines CDN
Ein CDN besteht aus einem Ursprungsserver (Root oder auch Origin Server genannt) und mehreren CDN Servern, die auf der Welt beziehungsweise im Verbreitungsgebiet verteilt sind. Hierbei ist der Origin Server der Hosting-Server, der zentrale Speicherort – auf diesem liegen die Inhalte. Die CDN Server hingegen fungieren lediglich als Zwischenspeicher und sind nicht mit dem Hosting zu verwechseln. Sie nutzen Caching für eine schnelle Bereitstellung der Inhalte. Wurde die Seite einmal geladen und alle Inhalte vom Root-Server abgefragt, werden Kopien von diesen Inhalten wie beispielsweise Bilder, Videos oder Texten auf den CDN Servern gespeichert. Diese gespeicherten Inhalte werden bei der nächsten Anfrage direkt ausgespielt, ohne, dass sie bei jedem Aufruf vom Root-Server geladen werden müssen. Nicht zuletzt durch die ihre geografische Nähe zum Endgerät, reduziert die Nutzung von CDN Servern die Latenz und die Seite kann schneller bereitgestellt werden.
Beispiel
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: In Leipzig will Person A eine in Los Angeles gehostete Website aufrufen. Dazwischen liegen knappe 9.400 km – es würde eine Zeit dauern, bis die Inhalte in Deutschland ankommen. Nutzt der Webseiten-Betreiber ein CDN wird die Anfrage aus Leipzig an den geografisch nächstgelegen Server innerhalb dieses Netzwerks geleitet – beispielsweise in London. Das sind nur noch ca. 860 km, die die Daten zurücklegen müssen, bevor sie beim Nutzer ankommen.
Ursprünglich wurden lediglich statische, sprich gleichbleibende Inhalte von den CDN-Servern gecached. Heute ist es jedoch auch diesen Servern möglich, dynamische Inhalte bereitzustellen.
Vorteile
Verbesserte Seitenladezeit
Durch die immer größer werdenden Datenmengen, die übertragen werden müssen – Stichwort Big Data – müssen auch Wege gefunden werden, wie diese Daten möglichst schnell beim Endgerät ankommen.
Laut einer Hochrechnung der International Data Corporation (IDC) aus dem Jahr 2022 werden bereits 2027 ca. 284 Zettabyte an Daten generiert beziehungsweise repliziert. Damit befinden wir uns im Trilliarden-Bereich. Somit wird sich die Datenmenge innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppeln.
Durch die Zwischenspeicherung von Daten im Cache CDN Server werden Ladezeiten verkürzt, was sich nicht nur positiv auf das Nutzererlebnis auswirkt, sondern auch auf die SEO-Performance.
Sicherheit
Da Anfragen zunächst über den CDN-Server verarbeitet werden, erreichen eventuelle Ddos-Attacken ( Distributed-Denial-of-Service-Angriff) nicht den Ursprungsserver. Ziel solcher Angriffe ist es, mittels schädlichem Traffic eine Überlastung des Servers auszulösen und so die Seite bzw. Server lahm zu legen.
Ausfallquoten
Durch die Verteilung der Bandbreitennutzung auf verschiedene Server sinken die Ausfallquoten und es können mehr Anfragen auf die gleichen Ressourcen verarbeitet werden.
Quellen
https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/content-delivery-market
https://www.cloudflare.com/de-de/learning/cdn/what-is-a-cdn/